letzter Tag: von Tieren und Religionen

Wie bereits angedeutet habe ich noch einen ganzen Notizblock voller Themen, die es nicht in die Beiträge geschafft haben. Da es aber heute Abend bzw. morgen früh schon nach Auckland geht versuche ich möglichst viel davon zu verwursten. Eventuell ergibt sich in Auckland auch noch die Gelegenheit etwas zu schreiben, da ich die ersten vier Tage primär mit Organisation beschäftigt sein werde.

Also, warum geht es morgen früh (um 00:15 Uhr) in Colombo los? Wieder nur Tickets im Billigflieger gekauft? Au contraire mon ami! Der Flughafen in Colombo wird umgebaut und deshalb gibt es ein Tagflugverbot. Das sollten wir dem Landkreis Erding mal vorstellen…

Das späte Losfliegen wird sehr lustig, da ich hier zuletzt spätestens um 22 Uhr im Bett war. Das ist natürlich zum einen der täglichen sportlichen Betätigung in der prallen Sonne und im Salzwasser geschuldet. Zum anderen wird man auch früh morgens geweckt. Da ist zum einen Muezzin, der morgens um 05:30 Uhr rumkrakeelt. Leider verschlafe ich das aber zumeist und so habe ich denen, die das stört empfohlen es mit OSS117 zu halten: „Da war ein alter Mann, der den ganzen Morgen rumgebrüllt hat. Ich musste ihn niederschlagen.“

Sobald es hell wird, erwachen aber auch die Tiere und die liefern die große Show. Die Krähen nerven ein bisschen, die habe ich aber zu Hause auch. Dann kommen die anderen Vögel und die waren schon in Colombo…verwirrend. Ich hatte am Anfang gedacht da draußen spielt ein Kind ein kleines Computerspiel: mip-mip-mip, bipeli-bibeli-bip, ning-ning-ning…

Wenn die fertig sind, kommen gelegentlich die langohrigen Esel, über die unsere Kölner Mädels zu rechten sagten, dass sie sich anhören, als würden sie gerade sterben. Wer dann noch nicht wach ist – wie ich – wundert sich warum es so laut ist, wenn das Streifenhörnchen draußen unter dem Dach langläuft. Oder ist es hier drinnen unter der Decke? Ach nein, es sitzt auf dem Nachttisch und sucht Kekse…

Aber zurück zu den anwesenden Religionen. Denn das sind hier so ziemlich alle Religionen. Wenn der puckelige Kollege Hünlein dann fertig ist sich über sein schlimmes Leben im Ganzen zu beklagen und dies mit den lauten Kirchglocken detailliert belegt, soll er doch mal nach Sri Lanka kommen. Wie bereits oben beschrieben schreit der alte Mann hier gerne um 5:30 Uhr herum.

Kirchen gibt es hier auch und wer glaubt die lieben kleinen Buddhisten würden ihre Mitmenschen nicht mit Lärm bedenken irrt gewaltig. Unsere orange gewandeten Freunde brummen sich hier über ihre Stereoanlage auf dem Dach zu unmöglichen Zeiten einen Wolf. Da meint man irgendwann müsste doch mal der Kehlkopf schlapp machen – vergeblich.

Ich muss aber auch immer wieder feststellen, dass ich Religionen immer weniger ernst nehmen kann. Als wir auf dem Sri Pada waren, haben die Mönchen gegen sieben Uhr ihre Reliquien aus dem Lagerraum geholt. Das war so alberner Plastik-Klimbim, wie man ihn nicht einmal auf Omas Dachspeicher findet. Erschwerend kommt hinzu, dass ich gerade wieder Terry Pratchett lese, wo eine Sekte auch alberne Reliquien anbetet. Insgesamt musste ich aufpassen nicht laut loszulachen…

Ihr seht also ich habe Spaß, der bis heute 18 Uhr anhalten wird, wenn ich abgeholt werde. Vielleicht finde ich am Flughafen die Zeit noch etwas zu schreiben. Falls nicht, wird es vor dem Wochenende nichts mehr geben…

7 Kommentare bei „letzter Tag: von Tieren und Religionen“

  1. 22 Uhr Bettgehzeit ist für Dich doch ganz normal, ebenso die frühmorgentliche senile Bettflucht. Jetzt schiebe das mal nicht auf die Rahmenbedingungen.

    Der Sound des alten Mannes ist sicherlich etwas anstrengend – für gewöhnlich treffen die Jungs ja nicht unbedingt unser Verständnis von Melodik.

    1. soso, wie war das mit dem Glashaus und den Steinen? Schreibt der Herr um 04:50 Uhr so einen Kommentar…

      1. Ein physisches Leiden (Grippe) stört meinen geregelten Schlaf gerade beträchtlich. Sehr unangenehm.
        Aber etwas anderes: http://www.schleckysilberstein.com/2017/02/betrunkene-freunde-nach-hause-schleppen-wie-ein-boss-unser-tipp-fur-die-karnevalssaison/

        Warum haben wir so etwas nie in Göttingen gemacht?

        1. weil wir keine Russen sind?

  2. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

    Ich kannte mal einen Ungläubigen, der weckte mich im Morgengrauen mit Bombenexplosionen… (senile Vergangenheitsflucht?).
    Guten Flug! Ich freue mich auf meine Schaf-Pendants!

  3. Abstinenz bis zum Wochenende! Ich krieg mich nicht. Zum Thema morgentliche Ruhestörung: Hast Du mal an die Eltern aller Kinder dieser Welt gedacht? Das ist doch Tagesgeschäft!

    1. Schau, haste sogar noch einen Beitrag bekommen. So bin ich zu Dir!
      Zu Deiner morgendlichen Ruhestörung möchte ich anmerken, dass Du da durchaus aktiv werden musstest, um die herbeizuführen. Die sterbenden Esel kamen dagegen von ganz alleine und ohne jegliche Einladung von mir.

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