Mr. Ed: Auto kaufen oder mieten in Kanada

Auch die schönste Zeit mit dem dicksten Kumpel geht mal zu Ende. Also mußte ich meinen geschätzten Mr. Ed, der mich so zuverlässig durch Kanada begleitet hat, in Corner Brook verkaufen.

Nachdem ja jeder seinen substanzlosen Unsinn zur Frage Auto kaufen oder mieten ins Internet stellt, möchte ich mal etwas Fleisch für diesen virtuellen Knochen liefern:

Ich bin vier Monate von Vancouver nach St. Johns gefahren. Für diese konkrete Strecke stellt sich die Frage „kaufen oder mieten“ nicht. Ich habe nur einen einzigen Mietwagenanbieter gefunden, der eine Rückgabe in St. Johns ermöglicht hätte. Für knapp 15.000 € hätte man aber auch einen GMC Acadia bekommen…

Für einen Mystery-Wagen der unteren Mittelklasse kann man mit unter 5.000 € rechnen, wenn man den nach vier Monaten in Halifax abgibt. Mystery deshalb, weil sich kein Autovermieter in der Lage sah mir zu garantieren, dass ich ein Auto bekomme wo neben dem üblich Kram auch Kitegepäck und Fahrrad reinpassen. Zudem sind die Sitze in den meisten Mietwagen billiger Plunder und nicht für 26.000 km in vier Monaten geeignet. Aber das blende ich hier mal aus.

Immerhin sind in 5.000 € alle Kilometer drin. Es kann aber sein, dass man auf eine No-Fly-Liste der Autovermieter kommt, wenn man ein Fahrzeug mit einer Laufleistung von 26.000 km zurückgibt. Wer meiner Aufstellung folgt sieht, dass sich alle autobezogenen Kosten der letzten vier Monate auf nur 3.000 € belaufen. Dazu habe ich pauschal 0,10 CAD pro Kilometer für Sprit gerechnet (8,5 L/100 km und 1,10 CAD pro Liter). Die wären aber beim Mietwagen auch angefallen.

Also habe ich durch Kauf statt Miete unter dem Strich 2.000 € gespart. Das Ganze hat sich für mich also sehr gut gerechnet.

Es gibt aber ein paar Dinge zu Bedenken: Ich habe den Wagen günstig gekauft und zu einem ordentlichen Preis verkaufen können. Es sind nur Kosten für Verschleißteile (Reifen, Öl, Luftfilter …) angefallen. Mit einer einzigen teuren Reparatur wäre das schnell ungünstig geworden.

Zudem muss ich immer an die vier Dänen denken, denen es in Picton (Neuseeland) den Wagen zerissen hatte. Die hatten weder Geld für Reparatur oder ein neues Auto und standen nun dumm da. Die sorglose Fahrt mit Mr. Ed ist – in den Worten einer Werbekampagne – unbezahlbar.

Das ist definitiv nicht der No-Brainer, wie viele immer meinen! Wer nicht vier Monate in Kanada bleibt und fürchtet, dass er mehr Pech als ich hat, sollte sich das gründlich überlegen.