Robelix bei den Wikingern 2

Nach langer Fahrt und schweren Entsagungen hatte ich vorgestern nun endlich den nördlichen Zipfel der Great-Northern Peninsula erreicht.

Es ist tatsächlich so, dass die Straße hier endet.

Es ist das Ende der Welt. Sehr hübsch, aber trotzdem kommt da nur noch Wasser. Was habe ich da gesucht?

Ja, der Titel hat es schon verraten, aber es ging um die Kollegen links neben mir. L´anse aux Meadows ist der Ort an dem 1960 die Anwesenheit der Wikinger bereits im 10. Jahrhundert belegt werden konnte. Die Kanadier sprechen vom Kreisschluss der Migration. Hier haben sich die Menschen, die von der arabischen Halbinsel nach links gegangen sind auf die getroffen sind, die nach rechts gegangen sind.

Obwohl man sich sicher ist, dass die Wikinger auch in Labrador waren und bis New Brunswick gefahren sind, ist das der einzige Ort wo man Beweise gefunden hat. Wie sieht ein Ort von solcher weltgeschichtlicher Bedeutung – der zu Recht Weltkulturerbe ist – nun aus?

Das ist kein Witz. Unser Guide hat hier bis 1960 mit seinen Freunden auf diesen Indianerhügeln gespielt. Dann kamen die Ingstads und meinten das sei eine Wikingersiedlung. Was haben die bei den Ausgrabungen gefunden? Eine (!) Nadel einer Tunika und eine (!) Webspindel, sowie einige Schiffsnägel. Wenn Siedlungen verlassen und dabei niedergebrannt werden, bleibt nicht wirklich viel zurück. Die Ausstellung im Hauptgebäude ist somit…überschaubar.

Aber die Kanadier geben sich natürlich Mühe und haben einige Häuser nachgebaut und mit Darstellern in Wikingerkostümen bestückt. Leider haben die Buden keine Fenster. So ist das Bild auf dem ich mit dem Schwert auf den armen Newfie im Wikingerkostüm eindresche nix geworden…

Aber unabhängig davon welche Bilder etwas geworden sind und wie viel es faktisch zu sehen gab: Es hat sich gelohnt.