Manitoba sucks and Saskatchewan blows

Der Spruch kommt nicht von Bart oder mir, sondern von Katelyn, einer der Rangerinnen im Grasslands Park. Die stammt aus Ontario, wo man – kaum merklich – auf die Prärieprovinzen herabblickt. Da sie aber selbst eine gescheiterte Existenz ist, hat sie das nicht ganz so ernst gemeint. Warum gescheiterte Existenz? That is a good question! Sie ist zum Studium nach Saskatoon gegangen – wo ich bis heute früh war. Das ist so wie ein Wessi der zum Studium in den Osten geht – sowas macht man nicht. Dann hat sie Geld gezahlt um nach Mitternacht im Nationalpark Frettchen zu suchen und ist hängen geblieben.

Aber der titelgebende Spruch war ihre Antwort auf die Frage warum das im Nationalpark so abartig zieht. Die Frage war durchaus berechtigt, denn man muss konstatieren, dass es in Saskatchewan und Manitoba oftmals zieht wie Hechtsuppe. Blöderweise sind beide Provinzen aber kaum zum Kiten geeignet. Der Wind ist mit bis 30 km/h eigentlich schon zu stark und wundersamerweise trotz fehlender Berge oder Hügel auch ziemlich böig.

Dieser Wind macht es an Tagen wie heute…

selbst das Fahren überaus unangenehm. Auf einer nassgrauen Straße, eingerahmt von nassgrauen Seen und geschüttelt vom Wind, will man nicht wirklich fahren. Da man aber erst recht nicht aussteigen will, hat man genug Zeit sich Gemeinheiten für den abendlichen Blogeintrag zu überlegen.

Wobei ich zumindest einmal ausgestiegen bin, als der Regen eine Pause gemacht hat…

um mir die traditionellen Getreidesilos in Inglis anzuschauen. Ja, das ist so weit weg, wie es sich anhört. Die Silos wurden nie modernisiert, da von der Haltestelle der Eisenbahn eine Schmalspurbahn in die Pampa gefahren ist, deren Endstation Inglis war. Beeindruckend ist, dass es aber so viel Getreide gab, dass nach 1920 drei verschiedene Firmen hier Silos errichtet haben, um Getreide anzukaufen. Als die Bauern dann germerkt haben, dass sie von allen drei Firmen betrogen werden – ja, liebe FDP, Märkte funktionieren ahnlich gut wie bürokratische Kleptokratien – haben sie dann noch das vierte Silo für Ihre Genossenschaft hingesetzt.

4 Kommentare bei „Manitoba sucks and Saskatchewan blows“

  1. …und unseren speziellen Freunde von McKinsey waren noch nicht vor Ort? Da ist doch Optimierungspotential!

    1. Die haben sich selbst ins Fleisch geschnitten. Die haben zuerst die Schmalspurbahn samt Schienen wegrationalisiert (auf den Bild im Vordergrund) und vergessen vorher Silos zu optimieren. Nobody is perfect!

  2. Ich verstehe Dein Beispiel nicht. Das zeigt doch, dass staatliche Intervention nicht nötig war, da es die Bauern selbst gebacken bekommen haben…

    1. Aber hier wäre doch eine staatliche Intervention nötig gewesen, um die Auswüchse des Pöbels (in Form einer Genossenschaft) zu verhindern! Man hätte den Getreidemarkt deregulieren müssen und die Steuern – zumindest für Kapitalgesellschaften und reiche Silobesitzer – reduzieren müssen. Reichtum muß sich wieder lohnen!

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