Warten auf das Ende

So langsam kann ich mich an das Wetter gewöhnen. Es ist fast schon unerträglich schön. Heute gab es zwischendrin zwar ein paar Schönwetterwolken, aber die haben nur überaus willkommenen Schatten gespendet.

Gestern war der Queen Charlotte Track angesagt und den – wie die gesamten Marlborough Sounds – kann ich jedem nur ans Herz legen.

Leider ist er auf privatem Grund und deshalb sind die Unterkünfte etwas schwierig zu organisieren. Aber das juckt den Fahrradfahrer ja nicht, denn er kann den gesamten Track an einem Tag abfahren.

Beeindruckenderweise ist die Strecke aber mit der gleichen Hingabe eingerichtet, wie die anderen Wege. Das heisst die Strecke ist 100% wheelchairaccessable – was wahrscheinlich kein Wort ist (jemand müsste mal das Häuschen fragen), aber soviel bedeutet wie behindertengerecht.

Außerdem waren die Abende im Hostel wirklich interessant. Ich kann die anderen Kinder mittlerweile in drei Gruppen klassifizieren:

  1. Kinder nach der Schule: Fruitpicking, Party, Facebook
  2. Rentner nach der Arbeit: Wandern, Wein, Früh ins Bett
  3. Meine peergroup, die nach dem Studium oder nach der ersten Anstellung eine Pause macht, um sich zu überlegen, was man machen will bzw. wie und wo man arbeiten will.

Das frappierende in der letzteren Gruppe sind die grenzüberschreitenden Probleme, die scheinbar alle haben. Exemplarisch war Lucy aus Oxford, die bisher als Verpackungsdesignerin in einem Konzern gearbeitet hat. Sie hat gekündigt, da sie keine Lust mehr hatte mit Menschen zu arbeiten, die – nach Ihren Worten – auf die Pensionierung warten. Ich hätte gesagt, die warten auf das ultimative Ende, aber vielleicht irre ich mich und die streben noch eine politische Karriere nach der Frühpensionierung an.

Sie hat das schön umschrieben, dass diese Menschen ihr wie Zecken die Freude am Arbeiten aussaugen. „Das haben wir schon immer so gemacht.“ „Da könnte ja jeder kommen.“ Sie konnte sich gar nicht vorstellen, dass ich das – mit Ausnahme einer Abteilung – nicht erlebt habe und jetzt rein präventiv gekniffen habe. Es gibt da jemanden, der sich super mit Ihr austauschen könnte und sicher regelrecht aus dem Häuschen gewesen wäre…

Weiterhin ist hier interessant, dass deutlich mehr Frauen auf der Flucht vor der Arbeit sind. Das widerlegt die These der dicken Drohne Willi zumindest im Teil, wonach Frauen mit 18 bis 20 die großen Abenteurer sind und dann zunehmend zu Heimchen mutieren. Das sind wohl nur die, die er kennt. 🙂

 

PS: Wie hat eigentlich Bremen gespielt?

13 Kommentare bei „Warten auf das Ende“

  1. 2:1 gewonnen in Wolfsburg😎

    1. Ist mir bekannt, ich wollte es nur von den üblichen verdächtigen (Haustier oder junger Padawan) hören…

      1. Was willst Du lesen? „Die haben schon wieder etwas falsches gegessen!“ oder „Die sind kaputt!“? Du weißt doch das mir das alles furchtbar egal ist und seinen Reiz allenfalls aus Deinem Leid zieht.

        1. „Die haben etwas Falsches gegessen.“ wäre gut und in Deinem Fall auch plausibel.

  2. Du gehörst doch in die Kategorie 2!

    1. nein, DU gehörst in Kategorie zwei – ich hab noch zwei Jahre…

      1. Im Gegensatz zu Dir arbeite ich und knöre nicht über jüngere andere Menschen. Du erfüllst Kategorie 2 aber sowas von…

        1. Es ist da noch die Winzigkeit der fehlenden Rentenzahlungen. Wenn Ihr Euch da mal kümmern könntet…

          1. Sollen wir sammeln gehen? Ich weiß allerdings nicht ob hierbei was rumkommt, wenn wir den Nuznießer nennen.

          2. Wie, da kommt nix rum? Was kennst Du für schlechte Menschen?

  3. Weder hast Du Dein Studium eben beendet, noch ist Deine eben beendete (O-Ton oben: „präventiv gekniffen“) Anstellung bei einem beliebten deutschen KNB, Deine erste nach dem Studium gewesen!
    Ergo: Kategorie 2!

    1. Woher wusste ich das genau das kommt?

      1. …weil Du eben kein dressierter Schimpanse bist!

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