Aus Fehlern lernen oder wie man es macht…

Endlich herrliche Tage mit strahlendem Sonnenschein und gutem Wind. Unter den Bedingungen habe ich in den letzten Tagen meine ersten Sprünge gemacht. Nein, ich war nicht 30 Sekunden lang in in 5 Meter Höhe. Das Springen strapaziert doch meinen noch nicht ganz auskurierten Magen. Im Englischen sagt man, wenn jemand Angst hat: „He didn´t know wether to shit or go blind.“ Das kann man nicht über mich nicht sagen, ich weiß genau welches der beiden Übel ich mir aussuchen würde.

Nun wurde mein Herumhüpfen gestern von meinem Nachbarn Jürgen unterbrochen, der nach mir rufend im Wasser herumtrieb. Da sein Kite aber noch einigermaßen unbestimmt in der Luft herumflatterte, konnte ich nur auf 25 Meter heran. Ansonsten wäre ich Gefahr gelaufen vom plötzlich ausbrechenden Kite abgeräumt zu werden und dann wären wir zusammen herumgetrieben… Immerhin konnte ich verstehen, dass er Hilfe braucht.

Er sah nicht so aus, als würde er ertrinken, also zurück zur Basis und dem Boot Bescheid geben. Na toll, das Boot ist gerade weg, um David aus dem Wasser zu fischen…oder Jonathan? Ach Anfänger… Also schnell hinterher auf die selbe Höhe gefahren und rüberufen. Auch hier gilt 25 Meter Abstand, denn wenn man mit den Kiteleinen das Deck rasiert, lässt man im besten Fall sehr verärgerte Menschen zurück. Der Motorlärm hat aber die Kommunikation nicht erleichtert:

„Jürgen braucht Hilfe.“

„Was?“

Der Jürgen braucht Hilfe.“

fragende Blicke

„Der gelb-grüne Kite.“

„Was?“

So ging das eine ganze Weile, bis ich mich dämlicherweise umdrehe, um in die Richtung zu zeigen. Der Kite bricht aus und schlägt aufs Wasser vor dem Boot. Super. Sicherung auslösen, um die Spannung aus den Leinen zu bekommen und Motor aus beim Boot. Als das Boot über die Leinen drüber ist, sind die Leinen schön verknuddelt. Ich mag jetzt aber nicht der Vierte sein, der hier aus dem Wasser gezogen werden muss. Langsam würde es kuschelig an Bord werden.

Also Sicherung wieder rein und Startversuch…nein, das wird nichts. Außerdem kommt das Ufer näher und wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es rechtzeitig auslösen. Also Sicherung wieder raus. Plötzlich bekommt der Kite einen Windstoß und die Halteleine, die den als Sekundärsicherung den Kite am Kiter festhält, damit er nicht davonfliegt, reißt. Der Kite fliegt davon… Aber keine Sorge, nicht ins Gebüsch, denn am unteren Ende der Lage gibt es kein Gebüsch, sondern Palmenplantagen. Die sind allerdings gegen Eindringlinge gesichert…

…mit Stacheldraht. Ich sage Euch: Wie man es macht, macht man es falsch. Diesmal ist der Schaden wenigstens doppelt so groß wie beim letzten Mal. Ja, ist nur Geld und das Wichtigste ist, dass mir nichts passiert ist. Das sagen mir alle.

Habe ich erwähnt, dass ich seit vier Jahren gekitet bin, ohne auch nur ein Mikroloch in einen meiner Kites zu bekommen? Nun, ich habe diese Statistik gründlich geändert. Beim Abendessen habe ich gestern bekannt gegeben, dass wer auch immer meint in den nächsten Tagen ertrinken zu wollen, dies bitte nicht in meiner Nähe tun soll.

Was hatte der Jürgen eigentlich? Der hatte sein Brett verloren und musste sich vom Kite ans Ufer ziehen lassen. Ein schlimmes Schicksal zumal sein Brett vor ihm am Ufer war…

Immerhin konnte ich den Tag heute in der Hängematte rumlümmeln und sehen, wer hier tagsüber die Mülleimer durchwühlt und offene Zimmer inspiziert…

Wie zu klein? Wieso seht Ihr nix? Was seid Ihr denn für Uhus? Na dann nochmal die Rentnerversion:

28 Kommentare bei „Aus Fehlern lernen oder wie man es macht…“

  1. Leinen los! – so oder ähnlich ist Dein Überleben gesichert.
    Wie würde Heinz Sielmann bei dem Anblick Deines vierbeinigen Zimmergenossen sagen? „ein possierlicher Nager mit einem Püschelschwänzchen“! – immerhin wäre es Fleisch, wenn auch nicht die Menge, um Deine Mangelernährung zu kompensieren.

    1. So ist es. Es gilt die Regel „schmeckt oder schmeckt nicht“. Alles andere ist Kindergarten!

      1. Ich gehe mal auf schmeckt nicht. Der kriegt hier ja doch nur das Zeug aus den Mülleimern. Wobei er gestern wohl bei meinem Nacharn das Müsli geräubert hat…

    2. Das mit den Leinen los gilt nur für drei von vier Leinen. Die vierte Leine sollte dran bleiben…
      Mein Zimmergenosse hat aber sehr wenig Fleisch… Da enthalte ich mich lieber und warte auf mehr Fleisch ab dem Wochenende!

  2. Du weißt schon, dass Du mit Deinem jetzigen Lebensstil dem Rentnerdasein von uns allen am nächsten bist? Also die Vergrößerung nur für Dich?

    1. Was den Lebensstil betrifft hast Du – ausnahmsweise – Recht. Ansonsten weiß ich wer vor mir in Rente geht – alter Mann im Staatsdienst.

  3. immerwenigerheimliche Mitleserin mit Fotowünschen sagt: Antworten

    verdammt, Stacheldraht ist doof. 🙁 Aber, Du hast einen neuen Freund und ich kann mich über Fotos von kleinen, niedlichen (eventuell ein wenig dreisten) Tieren freuen. 🙂 Über das mit den Rentnerwitzen solltest Du aber nochmal nachdenken. Ob das in Deinem Alter so klug ist…?

    1. Das gute mit den Rentnerwitzen ist: Egal wie alt ich bin, andere Menschen, Haustiere oder Drohnen werden immer älter sein als ich.

      1. immerwenigerheimliche Mitleserin mit Fotowünschen sagt: Antworten

        …schwach. Ganz schwacher Trost bzw. Witz. Zumal- ich will ja nicht angeben- andere Menschen auch immer älter sein werden als ich.

  4. Wie hat Werder eigentlich am Wochenende gespielt?

    1. Nicht so ungeduldig mein junger Padawan. Wer hier seinen Login vergisst, muss seine Beiträge jedes Mal genehmigen lassen. Damit lasse ich mir bei ungebührlichen Fragen durchaus Zeit, bis auch Stuttgart die Chance hatte zu verlieren. Leider haben sie die nicht genutzt… aber in welcher Liga spielt Stuttgart eigentlich?

  5. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

    Die kleinen possierlichen Haustiere folgen dir. Vielleicht mal Bauchfellkraulen?
    Und was den Rest angeht: Haha!!

    1. Der kleine Strolch ist gestern in meine Bude eingestiegen, hat eine neue Kekspackung aufgerissen und ist mit einem Keks davon!

      1. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

        Wenn du jetzt noch ein paar Sonnenblumenkerne ausstreust, hockt bald ein anderes Haustier neben dir auf dem Boden und pickt…

        1. Das will ja keiner…

  6. Heute nur ein Zitat von Homer Simpson zu den ersten Absätzen Deines letzten Eintrags:
    „Warum passieren mir immer Sachen, die sonst nur dämlichen Menschen passieren? „

    1. Seit wann zitierst Du denn Homer? Abgesehen davon vollkommen zutreffend!

      1. Einer muss es ja machen! Vor Allem wenn die Aussage auch noch so zutreffend ist!

  7. Ich hab dich noch nie auf nem Kite in Action gesehen. Kannste nächstes Mal nicht ein Selfie machen!? 😛
    Oooh, und diese niedlichen Puscheltierchen…gibt’s da auch Stinktiere? 😉

    1. Ja, gibt es. Definitiv.

    2. Ein Selfie. Beim Kiten. Du weißt schon, dass das ein Wassersport ist, der durchaus zwei Hände erfordert?
      Ein Stinktier habe ich nur zweimal gesehen. Das war immer im Kiteshop in Kalpitiya, als ich dort die Reparaturen bezahlt habe und hat sich auf der anderen Seite des Spiegels befunden.

      1. Na ja, ein Selfie vor irgendeiner Touristenattraktion kann ja jeder. Wo ist da die Herausforderung!? 😉

        1. Die Herausforderung ist primär nicht so viel Spaß zu haben. Gestern hatte ich Jürgen angespitz ein paar Bilder zu machen. Sobald ich Wasserkontakt hatte, habe ich das aber selbst vergessen und bin einfach weggefahren, so dass er keine Bilder machen konnte. 🙂

  8. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

    Lass Jürgen das Bild machen. Mit badengehenden Handys hast du doch schon gute Erfahrungen gemacht.

    1. Du lebst zu sehr in der Vergangenheit…

      1. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

        Man nennt mich auch das Elefantengedächtnis…besonders bei erheiternden Erinnerungen…

        1. Ich warte schon die ganze Zeit auf die eine Geschichte…

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