Galle – Lowlight

Nach dem bisher frühesten Aufstehen (8:23 Uhr) ging es heute mit dem Highwaybus nach Galle. Ankunft kurz nach zwölf, da kann man ja nochmal rumtigern, bevor man im Hostel eincheckt. Also was ist das am weitesten entfernte Ziel?

Jungle Beach und der Friedensschrein sind das Ziel der Wahl. Der Fußweg war wenig erbaulich, da der „Fußweg“ durchgängig zugeparkt und die Straße schwerstens befahren war. Dafür war der Ausblick durchaus erfreulich.

Das Fort von Galle ist links hinter Gestrüpp verborgen, aber um kein großes Geheimnis draus zu machen: Schade ist es nicht. Der Strand war wirklich nett und da werde ich morgen nochmal hintigern, auch wenn irgendwer seinen unsäglichen Ballermann (mit umz-umz-baby und Feuerwerk!) an den Strand gezimmert hat.

Mit dem folgenden Bild der Friedenspagode sind übrigens sämtlich Ansprüche auf Bilder von Tempeln, Kirchen, Stupas, Moscheen oder weiteren Pagoden für die gesamte Reise abgegolten.

Nach dem kleinen Ausflug bin ich dann in meine neue Unterkunft für die Nacht. Die alte Unterkunft (gebucht am 13.01.) hat mir während der Busfahrt (4 Stunden vor check-in) geschrieben dass ich aufgrund eines Fehler des Buchungssystem (bedeutet: habe drei Chinesen, die ich ins selbe Zimmer stecken kann, bekomme dafür aber mehr Geld) nicht vorbeizukommen brauch. Sobald ich hier fertig bin kümmere ich mich mal um deren hervorragende Bewertung im Internet…

In jedem Fall ist der Schuppen wo ich jetzt bin ganz okay. Vom Frühstück erwarte ich mir nicht viel und habe mich darum mit Milch und Joghurt eingedeckt…

Naja, und dann war ja noch Zeit das Fort von Galle auf der Mauer einmal zu umrunden. Die Lonely-Planet-Urschel schreibt dazu: „Wenn die Hitze des Tages abklingt, kann man oben auf der Mauer in ein oder zwei Stunden fast die gesamte Festungsstadt umrunden.“ Ja, wenn man keine Beine hat, könnte das eine Stunde dauern. Wenn dazu der Kopf fehlt, oder heillos blond ist, kann vielleicht auch zwei Stunden dauern…

Ihr merkt schon, die Mauern waren nett…

und sie waren fest in Touristenhand. Allerdings hatte ich zum ersten Mal das ungute Gefühl des Touristenbazaars. 80 % der Aborigines wollte dir was verkaufen, der Rest wollte einfach nur betteln. Aus lauter Frust bin ich dann doch in das Fort reingelaufen und es war schrecklich:

  1. 1/3 Shops für überteuerten Glitzertand
  2. 1/3 Shops für sonstigen Tand insb. gewobenen Tand
  3. Restaurantpreis für Reiscurry (Straßenpreis 100-200 Kopeken) 800 Kopeken zzgl. 31 % Steuern und Servicegebühr.

In jedem Fall sollte man mal die Lonely-Planet-Urschel zum Weib des dicken Haustiers nach Hildesheim schicken. Eine gründliche Kopfanalyse scheint angeraten bei dem was die zu Galle schreibt. Ich tippe auf Schizophrenie, dass geht doch immer!

Apropos Schizophrenie: Habe heute im Bus eine schöne Geschichte aus England gelesen. Im Fußballstadion wird ja mal gerne gerufen „Es gibt nur einen Rudi Völler“ bzw. im englischen dann „There´s only one … …“ Als man bei einem Profifussballer vermeintlich Schizophrenie festgestellt hat, waren die Fans des Gegners dann schnell dabei zu singen „There´s only two Andy Gorams.“ Schön…

Also machen wir es kurz und schmerzvoll. In Anlehnung an die berühmte Frage aus Snatch – Diamanten und Schweine:

„Anything to declare?“

„Yeah, don´t go to Galle!“

Natürlich habe ich noch die Meute im Hostel. Meine englischen Nachbarn haben das deutlich feiner und sarkastische fromuliert, was ich hier geschrieben habe, aber im Prinzip wir sind uns einig.

Auf der anderen Seite wohnen zwei Chinesen, die beide englisch sprechen (!), beim Einzug fröhlich gegrüßt haben (!!) und überaus interessiert an ihren Mitbewohnern sind (!!!). Wenn die zurück sind, wird es sicher spannend zu erfahren was in ihrem Leben schief gelaufen ist…

14 Kommentare bei „Galle – Lowlight“

  1. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

    Vielleicht sind es zwei der drei Chinesen, die dein erstes Zimmer bekommen haben, um dann festzustellen, dass es mit ihrem Kontrabass doch etwas zu eng ist… Dann tauscht Euch mal schön über gerade und schiefe Lebensläufe aus.

    1. Ist eine schöne Theorie. Um aber erneut OSS117 zu zitieren: Das sind dann doch die anderen Chinesen – die, die mit den Deutschen verbündet waren.

  2. Vielleicht arbeiten die für das zweite oder fünfte Büro des MSS?

    Und wieso hat Dir mein dickes Weib schon geschrieben, ich aber noch kein Abendbrot bekommen???

    1. Als Erklärung für das Abendbrot zitiere ich mal „How to tame a dragon“ wo Papa dem Sohn sagt: „Ich habe ein ganzes Dorf durchzufüttern!“ und der Sohn mit Blick auf die quadratischen Wikinger sagt: „Mal unter uns, ein bisschen weniger Futter täte dem Dorf ganz gut.“

  3. Beim Titel „Galle“ habe ich, ehrlich gesagt, eine unappetitliche Episode aus den Abgründen der Restaurants Sri Lankas erwartet.

    1. Hierzu kannst Du Dich bereit machen mit dem Häusschen den Glaspalast zu stürmen und zu verkünden, dass es nix zu verkünden gibt. Bilder dazu gibt es aber nur persönlich per Mail…

  4. Wie war das bei „Colombo – zweiter Tag“? Da hattest Du das skandinavische Abo, scheint sich nun in ein chinesisches Abo (zur Abwechslung) zu wandeln. Mal sehen welche und wie viele Abos Du in den knapp 7 Monaten zusammen bekommst.

    1. Stimmt, Skandinavier habe ich gar keine hier. Allerdings sind die vermuteten Chinesen ja auch eher so Japaner…

  5. Tand? Hörte ich da was von Tand?

    1. Wäre auch nix für Bambi. Selbst meine englische Nachbarin Caroline, die dem Tand durchaus soweit zugeneigt ist, um die Preise zu erfragen, war dann doch erschrocken über den Tand x Preis – Koeffizienten…

  6. Beim Besuch eines Weltkulturerbes muss man natürlich zu Recht beklagen, dass sich die Preise für die kulinarischen Highlights auf dem Niveau der ZDF-Kantine in Unterföhring bewegen. Die Zutaten beim Straßenimbiss sind auch bestimmt viel authentischer.

    1. Ja, der feine Herr aus dem Großkapital wieder… Komm doch mal her und schau Dir das Weltkulturerbe an, dass eigentlich nur aus einer von Touristen gesäumten Festungsmauer und Tandläden besteht. Zugegeben in nettem Ambiente, aber definitiv nicht meins…
      Ansonsten ich versichere Dir, dass das feine „Restaurant“ im Fort genauso kocht wie der Straßenimbiss direkt davor. Nämlich mit Wasser!

  7. Da wäre ich eher vorsichtig. Habe gestern bei Anthony Bourdain gesehen, was die in Nicaragua aus Stierhoden kochen. Das hat auch nach (aufgeplatzter) Bratwurst ausgeschaut.

    1. wenn es auch so schmeckt, wo ist das Problem? Habe mich noch nicht an das Sing-Sang-Englisch gewöhnt und oftmals keine Ahnung was ich hier esse. Zumeist passt es aber…

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