Meinen Beschluss nicht mehr in das schätterige Fort zurückzukehren habe ich heute ohne große Gewissenbisse umgesetzt. Der „versteckte“ Jungle Beach profitiert davon, dass er abseits der Hauptstrasse nur über eine Hügelkuppe erreichbar ist.
Da der Strand aber in jedem Reiseführer auftaucht und sich viele Tuk-Tuk-Fahrer anbieten die dicken Wale über ebenjene Hügelkuppe zu kutschen, geht es doch recht ordentlich zu.
Um dem Trubel zu entgehen, bin ich ganz am Ende des Strands durch das knöcheltiefe Wasser getigert und habe mich von rutschigen Felsen abgestützt und an runden Felsen hochgezogen. War irgendwie gar nicht so einfach, aber ich bin dann doch an eine erhöhte Stelle gekommen, wo ich obiges Foto nur für Euch machen konnte. Die Tatsache, dass ich dort auch von den Walen ungestört lesen konnte, hatte nichts damit zu tun.
Besonders schön zu sehen war, dass sowohl hellhäutige Wale, als auch dunkelhäutige Aborigines rumgeschnorchelt sind. Während die einen auf die Meerestiere gezeigt haben, haben die andere Ihre Harpune in selbige reingebohrt. Kann auch sein, dass das eine Versorgungskette frei nach Mr. Burns im Steakrestaurant war. Um das zu beurteilen war ich aber zu weit weg…
Fragt sich denn jemand schon, ob es am indischen Ozean Ebbe und Flut gibt? Nein? Ich hab mich das auch nicht gefragt, mich aber gewundert, warum immer mehr Wasserspritzer von den Wellen zu mir kam.
Nun, ich bin offensichtlich bei Ebbe auf die Felsen geklettert und als ich nach zwei Stunden wieder runter bin, war das Wasser nicht mehr nur knöcheltief.
Danach ging es noch nette zweieinhalb Stunden im Zug am Meer entlang und schon sitze ich wieder in Colombo. Im Zug habe ich noch Max kennengelernt. Geboren im Haiti der späten fünfziger, dann mit seinem Vater – einem WHO-Arzt – durch die Welt getingelt oder in Paris im Internat abgegeben. Später dann nach Montreal gezogen und seit 30 Jahren in Vancouver.
Besuchen kann ich Ihn dort aber nicht, weil er im Mai in Paris ist. Er meinte er ist gerne im Ruhestand – kann ich gar nicht nachvollziehen… Er hat mich schon einmal vorgewarnt, dass ich drei Tage vor den Regionalwahlen (9. Mai) in Vancouver ankomme. Die Stimmung sei recht polarisiert und Eddo Meadow und ich könnten uns auf was gefasst machen.
Auf jeden Fall ist im Gespräch die tolle Landschaft etwas unbeachtet zurückgeblieben. Es kam aber auch kein Tsunami. Davon hätte ich dann ein Foto für Euch gemacht.
Gegenfrage: Warum sollte es am indischen Ozean denn keine Ebbe und Flut geben?
Gegengegenfrage: Welcher Spiesser macht sich über sowas Gedanken? Asterix wäre dort noch Stunden gesessen und hätte auf Rettung oder Ebbe gewartet!
Gedanken mache ich mir darüber auch nicht, ist für mich halt selbstverständlich 😉 Mag aber daran liege, dass ich nicht durch und durch Landei bin.