kanadisches Fieber

Heute mal ein Lob für das kanadische Wetter. Die ganze Nacht und den Morgen hat es artig geregnet, damit ich meine Kitesachen nicht waschen muß. Ich habe die über Nacht einfach draußen liegen lassen und Mutter Natur hat das Salzwasser runtergewaschen. Als ich losgefahren bin, war es nur noch grau und bewölkt, aber nach anderthalb Stunden Fahrt:

Schönes Wetter als ich durch den Nationalpark Kouchibouguac gestreift bin. Ich weiß, die Namen sind wahre Zungenbrecher, aber die Franzosen haben mir versichert dies seien alles Namen der Micmac-Indianer.

In puncto Wanderpfade war das zwar sehr schön, allerdings vermisse ich hier im dichter bevölkerten New Brunswick die Tiere, die mir im Westen alle paar Meter über den Weg gelaufen sind. Zumindest sind die Strände sehr schön.

Allerdings war heute Sonntag nach dem Nationalfeiertag, so dass ganz Kanada unterwegs war. Ganz Kanada? Nunja, ich wurde bereits in Neuseeland vorgewarnt: Kanadier reisen nicht. Das scheint für den französischsprachigen Teil besonders zu gelten. Man reist nicht außerhalb der Grenzen des eigenen Stammes. Wenn man mal ein Auto aus Nova Scotia oder Ontario sieht ist das echt eine Meldung wert.

Wenn die hier dann mein Nummerschild sehen, dann geht es denen wie Homer, als Lisa den Scheck von Mr. Burns zerissen hat. Wenn ich ihnen dann noch erkläre, dass ich nicht aus Vancouver, sondern Deutschland komme, geht es denen wie Homer, als Lisa ihm erklärt was 10 % von 120.000.000 $ sind.

Was für das Autofahren gilt, ist natürlich beim Laufen nicht falsch. Das ist das von mir bereits öfter beschriebene kanadische – oder vielleicht nordamerikanische – Fieber. Diese tükische Krankheit äußert sich im akuten erschlaffen der Beinmuskeln, sobald man 500 m vom Auto entfernt ist. Während Ihr oben den weiten, leeren Strand Richtung Norden seht, war hinter mir der Zugang zum Strand. Wie sah es da wohl aus?

So!

6 Kommentare bei „kanadisches Fieber“

  1. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

    Ja, in der Beziehung scheinen alle Amerikaner wunderbar zuverlässig zu sein. Ein Freund von mir sagte, an den Endpunkten von Wanderungen in den Rocky Mountains treffe man immer nur Deutsche und Schweizer. Wobei ich dein obiges Strandphänomen durchaus auch von der deutschen Nordseeküste kenne. Schließlich geht man nicht weit weg vom Strandkorb, auch wenn um die Ecke kilometerlange Einsamkeit ruft.

    1. Ja, aber Schweizer sind auf diesr Reise bisher wirklich kaum vertreten. Das wundert mich gerade!
      Den Vergleich zu Deutschland habe ich nicht, da ich mangels Kindern nicht gezwungen bin da Urlaub zu machen…

  2. Wieso sind da keine Autos am Strand? In Oregon geht das!

    1. Da war noch eine schmale Holzbrücke dazwischen. Da passen keine Pick-Ups drauf!

  3. EXEMPLARISCHE LÖSUNG:
    Strand to go am Drive-Schalter!

    1. Hmm, ein Becher voll Sand…

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.