Es ist erstaunlich wie einfach einem Dinge vorkommen, solange man keine Ahnung hat wie schwer sie sind. Zu philosophisch? OK, heute morgen bin ich auf den Mt. Roy geklettert. Die Wanderung war mit 5-6 Stunden angesetzt, also war ich nicht wirklich überrascht, dass ich nach gut zwei Stunden oben war. Auf dem Weg nach unten habe ich dann Raphael wieder getroffen (wir kennen uns aus Whitianga) und der hat mir erzählt, dass es die Wanderung mit den meisten Höhenmeter ist, die er hier macht. Er hat herausgefunden, dass der Parkplatz auf 300 Höhenmetern liegt und die Spitze auf 1578 m.
OK, auf dem Weg nach oben ist man durch die Wolken gewandert…
aber da ich die Wolken zuletzt durch austrecken der Arme berühren konnte, hat mich das jetzt nicht weiter gewundert. Ja, die Sicht von oben war durchaus erhaben…
aber trotzdem hätte ich nie vermutete, dass das fast 1.300 Höhenmeter und damit mehr als auf den Sri Pada/Adams Peak waren. Das fühlte sich damals (vor anderthalb Monaten? gefühlt ewig her!) deutlich schlimmer an.
Habe ich eigentlich erwähnt, dass der Wetterbericht mal wieder falsch lag? Morgens sollte es viele Wolken geben, die sich dann im Laufe des Tages auflösen. Die paar Wolken krallten sich an den Bergen fest und der Himmel war seit dem Morgen 90 % blau!
Aber damit kommen wir zur Reisekritik zweiter Teil – Schulnote 3: Ernährung, Kraft-Ausdauer-Gewicht und Kleidungsauswahl. Wie bereits erwähnt, gibt es bei mir nur noch zwei Mahlzeiten, nämlich Frühstück zwischen 8 und 10 Uhr und frühes Abendessen zweischen 17 und 19 Uhr. Dabei schaufele ich aber besonders morgens Mengen in mich hinein, die nicht mehr heilig sind. Trotzdem zeigte die Waage in Nelson 79 kg an. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt unter 80 kg gewogen habe!
Wie wirkt sich das jetzt aus? Kurzfristig kraftraubende Tätigkeiten – mit dem Fahrrad eine steile Stelle hinauffahren – fallen mir echt schwer. Gleichmässige, kraftsparende Tätigkeiten – Berg hochwandern – fallen mir dagegen auffallend leicht. Ich glaube wirklich, dass ich langsam ein Geradeausläufer der Pinky-Hühnlein-Klasse werde. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll…
Ebenfalls unentschlossen bezüglich der Bewertung bin ich bei der Auswahl meiner Reisebekleidung. Die Idee war möglichst viel weiße Wäsche mitzunehmen, um alles möglichst in einer Waschmaschine und möglichst heiß waschen zu können. Das Problem ist nur, dass wenige Hostels überhaupt heißes Wasser für die Waschmaschinen haben. Daher haben die meisten T-Shirts jetzt von Schweiß und Sonnencreme einen schönen gelben Kragen…
Also gilt für Ernährung und Kleidungsauswahl: Schöne Theorie, hat nur irgendwie nicht ganz so gut geklappt wie die Reiselogistik mit Auto, Fahrrad und Kühlbox.
Versuche es doch mal bei Gelegenheit mit einem Waschsalon. Laut Hollywood lernt man da auch immer nette Menschen kennen. Ansonsten könntest Du die Wäsche auch einfach schwarz färben vielleicht hilft das gegen gelbe Ränder.
Die Haustiererfahrung zeigt aber auch weiße Salz-Schweiß-Maserungen auf schwarzem Hemdgrund, also ebenfalls zu überdenken. Ich plädiere für bunt und farbenfroh, kaschiert alle Flecken und ergänzt sich in der Waschmaschine. Auf Tonga steigst du einfach auf den Sarong um und entsorgst die Cargohosen und weißen T-Shirts.
Ja, die Cargohose war ja nie besonders eng anliegend, aber mittlerweile geht das Ende des Gürtels durch zwei Schlaufen und es fehlt nicht mehr viel, bis es am Rücken ankommt. DAs verleiht dem kaputten Teil auch den Charme eines grünen Sacks… Den Rest überlege ich mir wenn ich wieder Richtung Auckland komme…
Waschsalon? Da muss ich mich ja bewegen. Bist Du des Wahnsinns?
Ein durchschnittlich gut ausgestatteter Kulturbeutel beinhaltet immer ne Tube REI. Ein Waschbrett wird sich ja wohl organisieren lassen. Und bei 8 Meter Regen kannste bestimmt 10 T-Shirts hintereinander waschen….
Ja, Mutti.
… auf Papua Neuguinea tragen die Leutchen nicht mal einen Sarong, wie wärs mit dieser Minimallösung?
Ich glaube da wird auf Aitutaki dann doch komisch geschaut. Und die Mounties finden das vielleicht auch unpassend.