Immer wenn man denkt dümmer geht es nicht mehr…

kommt irgendwo ein Kanadier her.

OK, das ist gemein, denn es sind zwei übergreifende Phänomene, denen ich meine gute Laune verdanke:

Staralliance – senile Arroganz

Beim Einchecken bin ich gestern hinten rübergefallen. Für das zweite Gepäckstück fallen bei Air Canada 25 CAD Gebühren an. Das wußte ich vorher und ist ja wirklich günstig. Sollte sich aber in diesem zweiten Gepäckstück Kiteboards befinden, fallen je Brett 50 CAD „handlingfee“ an. Diese Gebühr ist völlig unabhängig davon, ob das Gepäckstück Übergröße (>160cm) oder Übergewicht (>23kg) hat. Sollten sich im selben Gepäckstück mit denselben Dimensionen und Gewicht z.B. Golfschläger befinden, fällt diese Gebühr nicht an.

Die gleiche Politik kenne ich von der Lufthansa. Liebe Staralliance, fragst Du Dich warum nur noch alte Menschen mit Dir fliegen? Ich hätte da eine Idee.

Aber sorgt Euch nicht. In Kanada gilt immer noch Heipopei sticht Gier. Wer online eincheckt, die Gepäckstreifen selbst ausdruckt, am Gepäck befestigt und direkt beim Sperrgepäck abgibt wird nicht gefragt, ob da ein Kiteboard drin ist…

Konsumentenrechte in Nordamerika

Leider lässt sich das zweite Problem so nicht lösen. Ich bin brav um 4:45 Uhr aufgestanden, war gut zwei Stunden vor Abflug am Flughafen, bin durch den Sicherheitscheck und am Gate steht dann, dass der Flug verspätet ist. Gute Lufthansa-Tradition: Den Kunden bloß nicht draußen verärgern!

Da steht 12:05 Uhr, aber der Wortlaut ist Mittag. Als ich der Trulla mit den Essengutscheinen (20 CAD, woohoo!) erzählte, dass sie mir in der EU jetzt 600 CAD zahlen dürfte, schaute die sehr sparsam.

Ach ja, Fluggastrechte bzw. Konsumentenrechte sind ein sehr guter Grund das Leben in Europa zu schätzen und nie nach Nordamerika auszuwandern: Kanada hat 2008 ganz knallhart ein Gesetz verabschiedet. Fluglinien müssen sich selbst Richtlinien setzen wie sie Fluggäste entschädigen. Also gibt es bis acht Stunden Verspätung – Trommelwirbel! – einen Essensgutschein!

Für alle, die für September mit der FDP liebäugeln: Das kommt raus, wenn der Markt sich selbst reguliert. Ich unterstütze den Vorschlag von Christian – das Fleisch gewordene Schweizer Bankkonto – Lindners Vorschlag die Staatsanteile an VW zu verkaufen. Wenn die erstmal ohne staatliche Einmischung arbeiten können, wird es keine gierbedingte Probleme mehr geben!

3 Kommentare bei „Immer wenn man denkt dümmer geht es nicht mehr…“

  1. Stell Dir vor, Du hättest Mr. Ed noch mitgenommen! Dann hätten 50 CAD „handlingfee“ wohl nicht ausgereicht.

    1. Wenn er in meine Kitetasche passt – und nur 23 kg wiegt – muss ich nichts zahlen. Aber ich brauche ihn ja in 12 Tagen wieder in voller Größe hier…

  2. *gääähhhhn* Es gibt auch dumme Konsumenten, die trotz aller Schikane immer den gleichen Mist kaufen. Nicht ohne Grund geht es VW so gut. Und habe Du mal einen wirklichen Einblick in die Handlungsweisen eines Staates. Schlimmer als von Gier getriebene Konzerne ist der auch nicht. Nur skrupelloser.

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