Möge die Faulheit beginnen

Gestern ging es nach einem ausführliche Frühstück bei Harshi im Taxi 180 km über die A3 nach Kalpitiya. Wer sich beim Namen A3 oder aufgrund des dicken gelben Strichs auf der Karte eine deutsche Autobahn vorstellt, ist schief gewickelt. Die Straße erfüllt kaum die Kriterien einer deutschen Landstraße. Im wesentlichen kann man sich glücklich schätzen, wenn man zwischen suizidalen Verkehrsteilnehmern wie Tuk-Tuks, Bussen, Hunden und Kühen mal 60 km/h erreicht.

Immerhin war mein Taxi ein nagelneuer chinesischer Geely und Geely ist chinesisch und heißt Glück. Hervorstechendste Merkmale waren die Motorleistung und der unbequemste Sitz, auf dem ich je gesessen habe. Die Motorleistung (geschätzt 45 PS) in Verbindung mit der Angst des Fahrers den neuen Motor mit mehr als 1.500 PS zu belasten sorgte für ausgedehnte Überholmanöver.

So sind wir um 10 Uhr losgefahren und waren kurz vor 15 Uhr da. Das bedeutet definitv nicht, dass der Fahrer getrödelt hat. Es war zumeist nicht möglich irgendwie zügig voranzukommen.

Daraus erlaube ich mir mal meine ersten Empfehlungen für das Reisen in Sri Lanka zu formulieren:

  1. Nutze den Zug wann immer theoretisch möglich. Ist der Zug drei Stunden zu spät, warte auf ihn und vergiss Bus, Sammeltaxi oder Taxi.
  2. Wenn kein Zug verfügbar ist, nutze den Bus. Obwohl der scheinbar langsamer ist, hat er in Sri Lanka den Vorteil hat, dass er immer überholen kann – die anderen werden schon rüberfahren. Auf der Straße gilt das Recht des Stärkeren. Zudem bremst er nur für Kühe. Alles andere ist entweder weg oder tot.
  3. Wenn Zug, Bus, Flugzeug, Roller und Füße nicht zum Ziel führen, nutze als allerletzte Option das Auto.

Verpasst habe ich hier aber nichts. Nachdem ich gestern in Colombo erstmals wieder echten Sonnenschein hatte, hat mich in Kalpitiya der Regen eingeholt und wenn es regnet, gibt es keinen Wind. Also lümmeln wir auf der Dachterasse rum und warten auf Montag.

Wir sind in dem Fall eine Horde Aborigines, Annemike aus Holland (ja ich musste auch dreimal nach dem Namen fragen), David und Aviv aus Israel und Tim, Mirko, Monika, Jürgen und ich aus Deutschland. Es ist also alles sehr übersichtlich, entspannt und gemütlich.

Mutti sagt ja immer es ist der nicht Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier gut sehen. Nun, dass trifft auf Kalpitiya nicht mehr zu. Es ist der Arsch der Welt.

Das im Vordergrund sieht dem gemeinen Andobär sehr ähnlich. Allerdings kann man sehr gut erkennen, dass das Bild nicht in Bayern aufgenommen wurde. Wer das untrügliche Zeichen, dass es unmöglich Bayern ist, erkannt hat, kann es ja in die Kommentare schreiben. Der Erste gewinnt eine Hand voll Sand.

Ich werde mir das Wochenende mal überlegen was ich in Neuseeland überhaupt machen will. Bevor in den Kommentaren wieder rumgenölt wird, sage ich es gleich: Ich werde im groben zwei-Tages-Rhytmus Berichtenswertes aus Kalpitiya oder meine ganzen Geschichten aus den letzten zwei Wochen schreiben, die es nicht in den Tagesbeitrag geschafft haben. OK? Dann könnt ihr jetzt trotzdem rumnölen…

9 Kommentare bei „Möge die Faulheit beginnen“

  1. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

    Was ist unverständlich an dem eingängigen Namen Annemieke?
    Zum Wetter lässt sich sagen, dass ich dich bisher noch nicht beneidet habe. Frostige Temperaturen und malerischer Raureif wirken gegenüber Teeplantagen im Dauerregen recht attraktiv. Naja, mein Fernweh kommt spätesten auf Aitutaki (das geht schon richtig flüssig über die Tastatur, je öfter man es schreibt). Und bis dahin planen wir unseren Urlaub in Trumpenhausen und suchen günstige Stellen, um dir über die Grenze zuzuwinken. Jetzt muss ich zur Arbeit. Gutes Gammeln!

  2. Haustiers dickes Weib sagt: Antworten

    Ps: Ich würde ja noch ein attraktives Bild der deutschen Morgenröte anhängen, aber ob man seine Worte hier mit Bilder untermalen kann, erschließt sich mir nicht.

  3. Deiner neuen Überschrift zu entnehmen mutierst Du nun zu Sid, dem genialen Faultier.

    1. Ja, wenn ich mir den gestrigen Tag anschaue dann ja. Frage mich nur wann die Genialität anfängt…wobei ich die letzte Runde „shithead“ gestern Abend gewonnen habe…

  4. Möge die Faulheit mit dir sein. Freu mich schon auf deine nächsten Einträge.

  5. Du meintest sicherlich „sidhead“.

    1. Das werde ich heute Abend mal vorschlagen…

  6. Ach ja, zu Bremen das gewohnte: HAHA!

    (Du siehst, mich packt das Fußpilzballfieber)

    1. Du freust Dich wenn die Rebellen gegen das Imperium unter Darth Carlo verlieren? Geh doch mal zu Herrn Zimmermann und sag dem das…

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